So prüfen Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst – Tipps und Tricks
So prüfen Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst – Tipps und Tricks
Ein Arbeitszeugnis ist ein zentrales Dokument, das Ihre berufliche Laufbahn maßgeblich beeinflussen kann. Es dient als Nachweis Ihrer Qualifikationen und Erfahrungen und wird von potenziellen Arbeitgebern intensiv geprüft. Doch viele Menschen wissen nicht, wie sie ihr Zeugnis richtig analysieren und was die Formulierungen tatsächlich bedeuten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst prüfen und verstehen, damit Sie für Ihre nächste Bewerbung bestens gerüstet sind.
Warum ist die Selbstanalyse eines Arbeitszeugnisses wichtig?

Ein Arbeitszeugnis ist oft der erste Schritt in den Bewerbungsprozess. Es entscheidet, ob Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht. Leider enthalten viele Zeugnisse versteckte Bewertungen durch spezielle Formulierungen, die für Laien schwer zu entschlüsseln sind. Eine fehlerhafte oder zu schwache Bewertung kann Ihre Chancen reduzieren, ohne dass Sie es merken. Deshalb lohnt es sich, die Analyse selbst in die Hand zu nehmen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Analyse
1. Aufbau und Inhalt verstehen
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis enthält typischerweise folgende Abschnitte:
- Einleitung: Angaben zur Person, Position und Dauer des Arbeitsverhältnisses.
- Tätigkeitsbeschreibung: Ausführliche Darstellung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
- Leistungsbeurteilung: Bewertung von Arbeitsqualität, -quantität und Arbeitsweise.
- Verhaltensbeurteilung: Einschätzung des Sozialverhaltens gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden.
- Schlussformel: Dank, Bedauern, Zukunftswünsche.
Tipp: Prüfen Sie, ob alle Abschnitte vollständig und individuell auf Sie zugeschnitten sind. Standardisierte, allgemein gehaltene Zeugnisse wirken wenig wertschätzend und können negativ ausgelegt werden.
2. Zeugnissprache und Codes entschlüsseln

Im Arbeitszeugnis wird selten direkt kritisiert. Stattdessen werden Formulierungen verwendet, die auf den ersten Blick positiv wirken, aber tatsächlich eine Codierung enthalten. Beispiele:
- „Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ = Note 1 (sehr gut)
- „Zu unserer vollen Zufriedenheit“ = Note 2 (gut)
- „Zu unserer Zufriedenheit“ = Note 3 (befriedigend)
- „Im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“ = Note 4 (ausreichend)
Achten Sie auf:
- Häufigkeit von Adjektiven wie „stets“, „immer“.
- Fehlende Dankes- oder Bedauernsformeln am Schluss.
- Umschreibungen, die auf Probleme hinweisen könnten (z.B. „bemühte sich“, „gab sich Mühe“).
3. Checklisten und Selbstkontrolle
Mit einer Checkliste können Sie Ihr Zeugnis systematisch überprüfen:
- Sind alle Tätigkeiten und Erfolge vollständig und realistisch dargestellt?
- Entsprechen die Bewertungen Ihrem tatsächlichen Arbeitsverhalten?
- Stimmen Ihre Leistungen und Ihr Sozialverhalten überein?
- Fehlen negative Hinweise oder versteckte Kritik?
Eine hilfreiche Checkliste zur Zeugnisprüfung finden Sie bei Akademie.de.
Profi-Tipp: Nutzen Sie für den ersten Check die kostenfreie Arbeitszeugnisanalyse, um schnell Schwachstellen aufzudecken.
4. Beispiele für typische Formulierungen
Beispiel 1: Sehr gute Bewertung
„Herr Mustermann erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit und zeigte jederzeit großes Engagement.“
Beispiel 2: Durchschnittliche Bewertung
„Frau Beispiel erledigte die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit.“
Beispiel 3: Versteckte Kritik
„Herr Muster zeigte Verständnis für die ihm übertragenen Aufgaben und bemühte sich um deren Erledigung.“
Interpretation: Während Beispiel 1 eine Top-Note signalisiert, ist Beispiel 3 klar negativ codiert und könnte Ihre Chancen schmälern.
5. Online-Tools zur Zeugnisprüfung
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Es gibt zahlreiche kostenlose Online-Tools, die Ihnen helfen, Ihr Zeugnis automatisiert zu prüfen. Zum Beispiel Dein-Arbeitszeugnis.de oder ähnliche Angebote. Diese Tools analysieren das Zeugnis auf mögliche Fehler und geben Ihnen einen ersten Eindruck davon, wie gut es ausfällt.
6. Profi-Analyse und Beratung
Für eine umfassende, professionelle Prüfung empfiehlt sich die kostenlose Analyse von Zeugnisprofi oder eine individuelle Beratung durch Experten, um Optimierungspotenziale zu entdecken. Einige Anbieter bieten auch eine persönliche Betreuung an, die Ihnen dabei hilft, Ihr Zeugnis noch besser zu formulieren.
7. Wie sieht ein gutes Arbeitszeugnis aus?

Ein gutes Arbeitszeugnis sollte klar, sachlich und wahrheitsgemäß sein. Es sollte Ihre Stärken hervorheben und gleichzeitig ehrlich bleiben. Die Bewertung muss fair und nachvollziehbar sein, damit sie von potenziellen Arbeitgebern akzeptiert wird.
Tipps für ein gutes Zeugnis:
- Verwenden Sie konkrete Beispiele und Erfolge.
- Machen Sie deutlich, welche Verantwortung Sie hatten.
- Vermeiden Sie allgemeine Formulierungen wie „gut“ oder „zufriedenstellend“.
- Geben Sie klare Bewertungen ab, die mit der Realität übereinstimmen.
8. Was tun bei Auffälligkeiten?
Wenn Sie im Zeugnis Fehler oder unklare Formulierungen entdecken, haben Sie das Recht, eine Korrektur zu fordern. Lesen Sie dazu: Arbeitszeugnis nachbessern lassen.
Bei gravierenden Problemen hilft eine Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht oder eine Gewerkschaft. Weitere Informationen: Die Bundesagentur für Arbeit bietet neutrale Infos zu Ihren Rechten.
9. Juristische Unterstützung
Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Zeugnis rechtskonform ist oder ob es Fehler enthält, sollten Sie sich an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden. Dieser kann Ihnen helfen, die Qualität Ihres Zeugnisses zu überprüfen und ggf. rechtliche Schritte einzuleiten.
10. Das perfekte Zeugnis als Bewerbungsvorteil
Ein selbst analysiertes und gegebenenfalls optimiertes Arbeitszeugnis verschafft Ihnen einen klaren Vorteil im Bewerbungsprozess. Nutzen Sie Schritt-für-Schritt-Anleitung, Beispiele und Tools, um Ihr Zeugnis kritisch zu prüfen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Leistungen und Ihr Potenzial im besten Licht erscheinen.
FAQs
1. Wie kann ich mein Arbeitszeugnis selbst prüfen?
Sie können Ihr Arbeitszeugnis selbst prüfen, indem Sie die Struktur und Formulierungen analysieren. Suchen Sie nach versteckten Bewertungen, prüfen Sie die Einleitung, Tätigkeitsbeschreibung und Bewertung. Nutzen Sie auch Online-Tools oder professionelle Beratung, um Fehler zu erkennen.
2. Was bedeutet „zu unserer vollen Zufriedenheit“ im Zeugnis?
„Zu unserer vollen Zufriedenheit“ bedeutet in der Regel eine Note 2 (gut). Es zeigt, dass Ihre Arbeit gut war, aber nicht exzellent.
3. Wie kann ich mein Zeugnis verbessern?
Um Ihr Zeugnis zu verbessern, sollten Sie konkrete Erfolge und Verantwortungen hervorheben. Vermeiden Sie allgemeine Formulierungen und achten Sie auf eine faire Bewertung. Falls nötig, können Sie eine Korrektur beantragen oder sich an einen Anwalt wenden.
4. Ist ein Zeugnis immer wahrheitsgemäß?
Ja, ein Zeugnis muss wahrheitsgemäß sein. Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, ein korrektes Zeugnis auszustellen. Wenn Sie Fehler entdecken, haben Sie das Recht, eine Korrektur zu fordern.
5. Was kann ich tun, wenn mein Zeugnis schlecht ist?
Wenn Ihr Zeugnis schlecht ist, können Sie eine Korrektur beantragen oder sich an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Rechte kennen und aktiv darauf hinweisen, falls notwendig.
Fazit
Ein selbst analysiertes und gegebenenfalls optimiertes Arbeitszeugnis ist ein wesentliches Werkzeug für Ihre berufliche Zukunft. Mit der richtigen Analyse und dem Verständnis der Formulierungen können Sie sicherstellen, dass Ihr Zeugnis Sie in der最佳en Weise darstellt. Nutzen Sie die Tipps und Tools, um Ihr Zeugnis kritisch zu prüfen und so Ihre Chancen auf eine neue Stelle zu maximieren.





















